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Kushti-Ringen



Die meisten Länder haben einen traditionellen Ringkampfstil. Die Hindu-Form des Ringens, wird auch als Indisches Ringen, Kushti oder Pehlwani bezeichnet.
Es wird vermutet, dass im Kushti eine 5000 Jahre alte Tradition ist und persische Einflüsse vorhanden waren. Die hinduistischen Lehrer heißen Guru, die muslimischen Ustad. Kushti Ringen wird in Indien, Pakistan und Bangladesh auch heutzutage noch betrieben. Die Wettkämpfe ziehen große Zuschauermassen an und werden als Volksfeste gefeiert.




Das traditionelle indische Kushti-Ringen ist nicht nur ein Sport - es ist eine uralte Subkultur. Akharas  sind antike Fitness-Studios, wo Ringer leben und trainieren und strengen Regeln folgen müssen.  Alkohol, Rauchen und Sex sind auch tabu. Der Fokus ist auf ein reines Leben, den Aufbau von Kraft und die Ausübung des Ringkampfes ausgerichtet. Für die Ringer gelten die Ernährungsregeln der Samkhya-Philosophie. Diese kennt sattvische (reine und nahrhafte), rajasische (würzige und anregende) sowie tamasische (schwere) Speisen. Die Ringer bevorzugen sattvische und meiden tamasische Lebensmittel. Sie leben damit vegetarisch.  Die Diäten bestehen aus Milch, Mandeln, Butterschmalz, Eier und Chapati. Jeder Ringer muss sich in das Gemeinschaftsleben einbringen. Der Sport ist auf dem Rückzug, aber es gibt immer noch viele Akharas und  engagierte Menschen, die arbeiten, um diese alte indische Kultur lebendig zu halten.



Kushti ist ein extrem körperbezogener Sport. Trainiert und gekämpft wird auf Sandboden. Früher wurden große Steinringe für das Krafttraining benutzt, ebenso Steinblöcke und Baumstämme. Bis heute werden Baumstämme zu Kraftübungen und zum Ebnen des Sandplatzes benutzt. Übungseinheiten dauern fünf bis sechs Stunden. Das Training beginnt wegen der kühleren Temperaturen bereits fünf Uhr morgens, oft mit einem Lauf von 8 bis 16 km. Zum Alltag gehören Kletterübungen an Seilen, Kraft- und Sprungübungen. Das Kushti-Ringen hat viele Gemeinsamkeiten mit dem olympischen Freistilringen und zahlreiche Kushti-Ringer betreiben auch die olympischen Stilarten. In der internationalen Ringerszene ist Indien eine aufstrebende Nation und konnte bei den Olympischen Spielen 2012 in London zwei Medaillen durch Sushil Kumar und Yogeshwar Dutt erziehlen. 


Die Ringer von Varanasi

Dokumentarfilm von Georg Schmitt und Vera Perrone

Die Kaste der Yadaw ist in Indien aus zwei Gründen berühmt: Ihre Angehörigen halten Büffel, denn sie leben von der Milchwirtschaft, und sie praktizieren einen Jahrtausende alten Kampfsport, eine Art Wrestling, Kushti genannt. Der Film von Georg Schmitt und Vera Perrone führt in die Kushti-Arenen von Varanasi, der alten Ganges-Stadt, die als wichtigste der sieben heiligen Städte des Hinduismus gilt. Dort, inmitten einer Tempelanlage, die dem Affengott Hanuman geweiht ist, trainieren die Kushti-Athleten täglich. Stundenlang machen sie Liegestützen und Kniebeugen, heben Gewichte, arbeiten mit Hanteln und massieren sich gegenseitig die Muskeln. Bevor sie die Akhara, den Kampfplatz, betreten, reiben sie ihre Körper mit Erde ein. Erde gilt ihnen als heilig, mit roter Erde sind ihre Arenen gefüllt. Ihren Sport betrachten die Kushti-Ringer als religiösen Akt; zu den Regeln, die sie achten, gehören Selbstkontrolle, Disziplin und sexuelle Enthaltsamkeit. Der 18-jährige Munna ist einer von ihnen. Die Kamera begleitet ihn beim Training, bei Wettbewerben und in seinem Zuhause. Munna will ein Champion werden, dafür tut er alles. In seiner Familie gibt es aber noch ganz andere Ambitionen. Sein Onkel, ein ehemaliger Ringer, will als Politiker groß rauskommen. Dass Angehörige der Yadaw-Kaste Zugang zu politischen Ämtern haben, ist in Indien neu und war bis vor zwei Jahrzehnten undenkbar. Munnas Onkel versteht es, das Kushti-Image Gewinn bringend in seinem Wahlkampf einzusetzen. Denn wo Ringkämpfe ausgetragen werden, strömen Neugierige zusammen, vor allem auf dem Land. Einen Wettkampf ausrichten, das weiß Munnas Onkel, bedeutet Jubel für die Athleten – und Stimmengarantie für den Kandidaten.


Cover einer Kushti Zeitschrift.

Bhartiya Kushti indisches Ringer Magazin     http://www.bhartiyakushti.com/

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